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STヨHRUNGEN
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Text File
|
1995-09-04
|
8KB
|
146 lines
Absender : CB2DOC
Empfaenger : PR@DEU
Typ/Status : B$
Abgeschickt: am 13-Jul um 18:59 Uhr
Eingegangen: am 29-Jul um 03:19 Uhr
Ausgelesen : 5
BID : 42842_WO0BOX
Nachricht #: 198826
Titel : PC-Störungen - das hausgemachte QRM
Path: !DBX413!DBX409!DBX515!DBX212!GPN39F!D0CSU!D0BAT!JA1BOX!RL0BOX!BX0GRH!
!DBX531!DL0BOX!WO0BOX!
From: CB2DOC@WO0BOX.#MEK.SAX.DEU.EU
To : PACKET@DL
Hallo Freunde!
In diesem Text soll es um ein Problem gehen, das sicher jeden von uns
schon geärgert hat: Die durch den Rechner verursachten Störungen
im Funkgerät.
Das Ganze kann sich als ziemlich hartnäckig herausstellen, auch gibt
es mitunter "unerklärliche" Effekte, auch kann es sein, daß eine
Maßnahme, die bei OM A super geholfen hat, beim OM B total versagt.
Deshalb können die hier vorgestellten Tips nur Anregungen und kein
Allheilmittel sein.
Zuerst vielleicht ein wenig Theorie, denn dann werden viele der
gezeigten Tips vielleicht besser verständlich.
Was in der Funke als QRM erscheint, sind meist hochfrequente Störunen,
irgendwas wirkt da als "Störsender", und die Funke empfängt diese
genau so wie das Nutzsignal. Was kann man aber nun gegen diese
Aussendungen tun? Drei Ansatzpunkte sind denkbar:
1. Wir unterbinden die Aussendung der Störungen bereits an deren Quelle.
Zu diesem Zweck muß man das Störfeld an seiner Ausstrahlung hindern.
Dazu ist es wichtig, zu wissen, daß ALLE freiliegenden Leitungen als
Antennen wirken und daher Störungen abstrahlen können.
Weiterhin gibt es eine einfach erscheinende, jedoch praktisch oft
schwer zu realisierende Maßnahme gegen die Abstrahlung des
hochfrequenten Störfeldes: gute Schirmung. Diese funktioniert nach dem
Prinzip des Faradayschen Käfigs, der eigentlich nichts weiter ist als
eine Metallhülle, die die Hochfrequenz nicht "herausläßt". Ebenso
läßt er im Idealfall keine Hochfrequenz von außen in sein Inneres.
Dazu kommen wir später noch einmal.
2. Wir behindern die Ausbreitung der Störungen auf dem Weg zwischen Sender
und Empfänger. Dazu ist es wichtig, zu wissen, daß die Feldstärke
mit wachsendem Abstand des Senders zum Empfänger immer weiter abnimmt.
Außerdem breitet sich die Hochfrequenz durch die verschiedenen
Materialien unterschiedlich gut aus. Jedermann weiß, daß Hauswände,
besonders solche aus Stahlbeton, Hochfrequenz stark abschwächen.
Daraus folgt also: Wenn zwischen Störsender und Empfänger ein
ausreichender Abstand besteht und möglicherweise noch "Hindernisse" wie
Hauswände usw. dazwischenliegen, können die Störungen stark abgeschwächt
werden.
3. Wir verhindern den Empfang der Störungen, d.h., deren Eintritt in
unser Funkgerät. Dazu befindet es sich bereits in einem Gehäuse, das wie
ein Faradayscher Käfig (siehe oben) wirken sollte.
Wie bereits im ersten Punkt erwähnt, wirken alle Leitungen als Antennen
(sog. Antenneneffekt). Dies trifft auch auf den Empfang von Störungen zu.
Diese können nun also auf verschiedenen Wegen den Weg in das Funkgerät
finden: einmal durch direkte Einstrahlung in das Funkgerät und eben durch
die Leitungen, mit denen es mit seiner Umgebung verbunden ist.
Dies wären in unserem Fall einmal die Betriebsspannungszuführung (die
meisten von uns werden wohl ein Netzteil verwenden), die Leitung zum Modem,
gegebenenfalls das Lautsprecherkabel und -natürlich- das Antennenkabel.
Über jede dieser Leitungen werden Störungen in das Funkgerät eingekoppelt,
einmal, weil die Leitung selber als Antenne wirkt, andererseits, weil das
am anderen Ende der Leitung angeschlossene Gerät (Modem,
Lautsprecheranlage, ANTENNE!) Störungen einspeist.
Was kann man dagegen tun, wenn die Störungen nun doch immer von den
Leitungen aufgefangen werden? -
Wieder eine Sache, die sich einfach anhört, aber schwierig zu realisieren
ist: Wir filtern die Störungen aus, trennen also Nutz-und Störfrequenzen.
Wie geht das? Glücklicherweise haben diese meist einen so großen Abstand
voneinander, so daß man Filter vorsehen kann. Das sind Schaltungen, die
bestimmte
Frequenzen nur wenig, andere jedoch stärker dämpfen (Wichtig ist hier das
Wort dämpfen - ein Filter wird eine bestimmte Frequenz NIE ganz
unterdrücken können.).
Folgende Filtercharakteristiken können unterschieden werden:
- Hochpaß: Er läßt Frequenzen, die höher sind als seine Grenzfrequenz,
passieren (dämpft diese also weniger als die anderen).
- Tiefpaß: Er läßt Frequenzen, die tiefer sind als seine Grenz(oder Eck-)
frequenz, passieren.
Beispiel: Wir wollen die Lautsprecherleitung entstören. Die dort
übertragene Tonfrequenz ist viel niedriger als die Störungen. Wir
brauchen also eine Schaltung, die die Tonfrequenz durchläßt und alles, was
höherfrequent ist, möglischst stark dämpft.
Daraus läßt sich dann der
- Bandpaß
zusammensetzen, der nur einen bestimmten Frequenzbereich (Band) passieren
läßt, ebenso ist die
- Bandsperre (Notch Filter) denkbar, die ein bestimmtes Frequenzband
sperrt.
Beispiele: Einen Bandpaß bräuchten wir, wenn wir beispielsweise nur
das CB-Funkband empfangen wollen, aber in unserer Nähe ein starker
Störsender steht, dessen Frequenz zwar außerhalb des Bandes liegt, aber
eben stark genug ist, um in das Funkgerät einzudringen. Viele kennen
sicher das "Radio-Moskau-Problem", wo man plötzlich Radio Moskau in
seiner Kiste hört, obwohl diese Station sicherlich nicht im CB-Bereich
sendet.
Eine Bandsperre wiederum wäre sehr nützlich, wenn wir nur einen
bestimmten Frequenzbereich "sperren" wollten (vielleicht den des
nervenden Babyphones des Nachbarn).
Das war nun mal ein etwas längerer Exkurs in die Theorie, aber ich denke,
das ist notwendig, um die jetzt folgenden Tips richtig einschätzen zu
können.
Wir haben nun also unsere drei Ansatzpunkte, was können wir tun?
Ein einfacher Test kann Auskunft über die Art der Störungen geben:
Funkgerät und Rechner einschalten. Dann bei dem Funkgerät die Antennenleitung
abziehen. Bleiben die Störungen erhalten, so werden sie über das Netz(teil)
eingekoppelt. Verschwindet das QRM, so gelangen die Störungen über Antenne
und Antennenkabel ins Gerät.
1. - Den Rechner entstören.
Prinzipiell ist dieser ja durch sein Blechgehäuse ausreichend geschirmt,
sollte man denken. Doch dem ist leider nicht so. Die meisten Gehäuse
haben eine Plastik-Frontplatte, durch die die Störungen ungehindert
austreten können. Außerdem gibt es oft viele (notwendige) Lüftungs-
schlitze, manchmal fehlt auch mal ein Slotblech oder sonst eine
Abdeckung. Auch mit der modischen Bezeichnung CE hat sich daran nicht
viel geändert. Was könnte man also tun? Bastler empfehlen, die
Frontplatte von hinten (also vorher abschrauben!) mit Alufolie zu
bekleben oder mit sogenanntem EMV-Spray einzusprühen. Auch elektrisch
leitfähige Farbe (mit hohem Metallanteil) ist geeignet (vorher testen,
ob sie sich mit dem Kunststoff verträgt!)
Der Nachteil dieser Lösungen besteht darin, daß das EMV-Spray oder
die leitfähige Farbe ziemlich teuer sind - aber vielleicht geht
auch eine dieser Bronze-Farben? (Habe ich selber noch nicht getestet.)
Wesentlicher sind auch die Kabel, die an den Rechner angesteckt sind,
und die Geräte, die daran hängen.
Hier kann man durch Abziehen sämtlicher Peripherie nach Starten des
Rechners und einzelnes Wiederanstecken schnell die größten Störer
herausfinden.
Trotz EMV-Debatte und CE-Siegels wird immer noch Haarsträubendes
verkauft. Die meisten Mäuse zum Beispiel werden über ungeschirmtes (!)
Kabel angeschlossen und sind auch selbst nicht geschirmt. Die Elektronik
steckt "nackt" in dem Plastikgehäuse! Gleiches trifft auch auf die
meisten Tastaturen zu!
Was kann man nun also machen?
Findige Bastler tauschen erst mal die Kabel gegen geschirmtes Material
aus. Weiterhin kann es schon helfen, das Mauskabel mehrfach (bis zu 5 mal)
durch einen Ferritring zu wickeln, wie er in jedem gutsortierten
Elektronikhandel zu haben